Informationen und Geschichten

23.07.2017 Gran Torino gewinnt das Rennen P. Hipodromo de Biarritz 2200m in San Sebastian.

 

23.07.2017 Unser Deckhengst Bugatti  hat sich in der Top 10 der Spanischen Vererber Statistik etabliert. Für die Decksaison 2018 wird er im Haras de Ulzama in Spanien stehen.

18.06.2017 Intaglio gewinnt beim JahresdebÜt nach halbjÄhriger Pause 2100m Handicap in Madrid im Spaziergang mit vier LÄngen.

Damit heben sie ihren Vater Bugatti in die TopTen der Spanischen Hengststatistik.


11.06.2017 Gran Torino gewinnt Premio Rheffissimo 2400m in Madrid völlig Überlegen mit sieben LÄngen.


Der Schuh des Manitou

Der Deckakt zwischen Stute und Hengst dauert ca. eine Minute. Bei Rennpferden geht jedoch meist eine langwierige Planung vorraus. Ernsthafte Zuechter studieren die Pedigrees der Elterntiere und erwägen Stärken und Schwächen der Eltern und ihrer Zuchtlinien. Dabei hilft zweifelsohne die ungeheure Datenmenge die verfügbar ist. Die Zucht des Englischen Vollblut Pferdes hat die am besten dokumentierte Ahnengeschichte aller Spezies, den Menschen inbegriffen. Der Dank gebührt James Weatherby der 1793 das erste General Stud Book verlegte. Seitdem werden alle Vollblüter systematisch erfasst. Dazu kommen jede Menge Zuchttheorien, Statistiken und wissenschaftliche Untersuchungen, die man zurate ziehen kann. Am Ende wird jeder Züchter trotzdem ein Stück seinem Bauchgefühl folgen, um die rechte Wahl zu treffen. Die Grösse des Geldbeutels spielt natürlich auch eine gewichtige Rolle, denn erfolgreiche Zuchtstuten und die Decktaxen bedeutender Hengste stehen für Normalsterbliche wie mich nicht zur Debatte. Unter dem Motto “ Die arme Verwandtschaft hat auch schöne Kinder” wird man aber im Umfeld grosser berühmter Pferde durchaus auch für kleines Geld fündig.

So konnte ich vor Jahren Montarius, einen Halbbruder des berühmten Monsun, für ein geringes Entgelt erwerben. Der Hengst war in einer Verknüpfung unglücklicher Vorfälle vom hoffnungsvollen Auktionskandidaten bei Tattersalls in England zum malträtierten Looser irgendwo in Osteuropa abgerutscht. Am Ende war ihm das Glück dann doch hold und er fand einen Platz an der Sonne in Portugal.

Da man als Züchter um die unendliche Vielfalt des Lotteriespiels Genetik weis, sucht man natürlich intensiv nach Hinweisen und Merkmalen naher Verwandtschaft, um die Hoffnung auf zukünftigen Erfolg zu nähren. Das geht soweit,dass bei sehr erfolgreichen Pferden selbst körperliche Mängel, als Beweis der genetischen Nähe, willkommen geheissen werden. So geschehen zum Beispiel bei Stormcat. Die vererbten krummen Beine wurden oft als genetische Nähe zum Vater mit hohen Auktionserlösen belohnt.

Genug der Abschweifung, eigentlich wollte ich ja über unseren Montarius und seine Ähnlichkeit mit Monsun schreiben. Dazu muss ich allerdings bekennen, dass ich Monsun nicht persönlich kannte, mein Bild von ihm also höchst subjektiv und von Bewunderung verklärt ist.

Als ich vor zwölf Jahren anfing, Rennpferde zu züchten, war klar dass eine Monsunstute zu den Gründerstuten zählen sollte. Bei der ersten erschwinglichen Möglichkeit habe ich zugegriffen. So kam Boticella in unseren Besitz. Ihre Nachkommen brachten uns die ersten sportlichen Erfolge.

Montarius kam zwei Jahre später dazu. Seine Exterieurähnlichkeit mit Monsun ist bestechend und gipfelt in der gleichen weissen Fessel mit schwarzen Flecken am linken Hinterbein. Meine Frau bezichtigt mich der kindlichen Naivität. Spöttisch hat sie die weisse Socke mit den schwarzen Punkten, die ich übrigens bei neugeboren Fohlen noch vor der Geschlechtsbestimmung suche, den “Schuh des Manitou” getauft. Recht hat sie, nur ein Narr kann wider alle ökonomischen und genetischen Erwägungen ein ungeprüftes Pferd als Deckhengst einsetzen, wegen einer weissen Socke mit schwarzen Punkten!!!

Jetzt kürzlich hat Brametot den Poule d’Essai de Poulains gewonnen. Seine Mutter Morning Light ist eine rechte Schwester von Montarius. Da bin ich doch von den Socken!!!




Unser Gran Torino hat am letzten Sonntag den 30.04.2017 in Madrid das Rennen "Premio indian Prince" ueber weite 2800m gewonnen.Das freut uns umsomehr als wir Ihm dieses Stehvermoegen nicht recht zugetraut hatten, aber dem Rat unserer Trainerin Ana Imaz-Ceca, es zu probieren, gefolgt waren. Gran Torinos bisherigen Erfolge waren alle auf Distanzen von 1.600m bis 2.200m zustande gekommen. Unter Hoechstgewicht von 62Kg konnte er sich so in der spanischen Steherelite etablieren.